Der Litchfield Nationalpark befindet sich im Northern Territory in Australien und ist absolut sehenswert. Im Gegensatz zum berühmten Kakadu Nationalpark ist im Litchfield Nationalpark weniger los. Die größten Vorteile: Der Park ist kostenlos und man kann hier an einigen Stellen (sicher) schwimmen gehen. Außerdem locken tolle Seen, Strömungen, Wasserfälle, Wanderwege und allerlei Tiere.

Litchfield Nationalpark: Die Geschichte

Der Nationalpark liegt nur 114 Kilometer südwestlich von Darwin und wurde bereits vor 60.000 Jahren von den Mak Mak Marranunggu, den Wasat und den Waray Aborigines bewohnt. 1864 wurde er von Frederick „Fred“ Henry Litchfield entdeckt, der auf Mission war, den Adelaide River zu erkunden. Zu dieser Zeit wollten die Briten Forts bauen, da sie die Ankunft französischer und holländischer Siedler fürchteten. Dabei entdeckten sie, dass man die Gegend auch anders nutzen kann: durch Landwirtschaft und Viehzucht.

Schnell wurden die Aborigines aus ihrem Land vertrieben und in christliche Reservate und Missionen umgesiedelt. Häufig mussten sie als Viehhalter oder Sklaven auf den Farmen arbeiten. Eine Gruppe von Siedlern ließ sich in Litchfield nieder. Allerdings hatten sie einige Probleme, da sie unter dem feuchten Klima litten.

1870 wurde Zinn und Kupfer entdeckt. Daraufhin beuteten die Siedler, die Böden der Gegend aus. Dies geschah bis in die 1940er Jahre. Im Jahr 1949 wurde Uran entdeckt. Zwischen 1953 und 1971 boomte der Uranbergbau eine Weile – wurde dann allerdings wegen Insolvenz geschlossen. Die nächsten 15 Jahre stand Litchfield still, bis die Umgebung 1986 zum Nationalpark erklärt wurde.

Quelle: Australian Geographic, www.nt.gov.au, Lonely Planet und Wikipedia.

Ein Besuch im Litchfield Nationalpark

Mit seinen 1.500 km² erstreckt sich der Park über ein riesiges Plateau aus Sandstein und Klippen, die als Tabletop Range bekannt sind. Die Besonderheit dieser Gegend liegt in den spektakulären Klippen, den tollen Wasserfällen und den herrlichen natürlichen Pools, die zum Baden einladen. In der Trockenzeit kann man hier sicher schwimmen gehen, denn dann befinden sich in den Pools keine Krokodile.

Es gibt nur zwei Straßen, die zum Park führen. Die erste führt vom Stuart Highway in den Süden. Die Straße ist gepflastert und gut befahrbar – außer wenn man auf einen verirrten Büffel trifft. Eine zweite Straße führt nach Norden über die Cox Peninsula Road, die in der Regensaison geschlossen ist. Die zweite Straße sollte man nur mit Fahrzeugen befahren, die für Dirt Roads geeignet sind.

Litchtfield Nationalpark: Flora und Fauna

Dank des tropischen Klimas verfügt der Litchfield Nationalpark über eine unglaubliche Flora und Fauna. Es gibt wilde Wälder, Blumen und Sümpfe, die während der Trockenzeit zum typisch australischem Busch werden. Die Gegend ist umgeben von Schluchten und atemberaubenden Wasserfällen. Eine weitere Besonderheit: Die immensen Termitenhügel, die überall aus dem Boden sprießen und die du mit Sicherheit nicht übersehen wirst.          

Im Litchfield Nationalpark gibt es unzählige Tiere. Wir fangen mit den süßesten an: Wallabys, Geckos, Kängurus, Opossums, grüne Frösche und Flughunde – dann die weniger süßen: Wildschweine, Büffel, Krokodile, Kröten, Schlangen und Fledermäuse.

Wenn du Angst vor Spinnen hast, solltest du dich etwas hüten. Hier findest du einige der größten Spinnen Australiens. Zum Beispiel die Nephila-Spinne und die bekannte Huntsman-Spinne, die allerdings nur aufgrund ihrer Größe Schrecken verbreiten. Für uns Menschen sind sie harmlos.

Unglücklicherweise gibt es hier allerdings einige Plagegeister, denen wir nicht entkommen können: Unzählige grüne Ameisen (ja, grün!) und Moskitos! Denke deshalb unbedingt an Insektenschutzmittel.

Die schönsten Orte

Der schönste Termitenhügel

Der RDV Magnetic Termite Mound gehört zu den schönsten Termitenhügeln des Landes. Er befindet sich 17 Kilometer hinter dem Parkeingang über die South Batchelor Road.

Die schönsten Badestellen

  • Florence Falls
  • Wangi
  • Tolmer Falls
  • Buley Rockhole

Diese Badestellen gehören allerdings auch zu den beliebtesten Orten des Parks. Um Menschenmassen zu vermeiden, solltest du dich früh auf den Weg machen und die Wochenenden meiden.

Alternativ kann man auch den Greenant Creek besuchen. Der Hin- und Rückweg dauert zwar eine Stunde, allerdings wird man oben mit einem unfassbaren Ausblick belohnt.

Die „Lost City“ solltest du dir auch auf keinen Fall entgehen lassen – allerdings nur, wenn du mit einem Geländewagen unterwegs bist.

Aktivitäten im Litchfield Nationalpark

Das beste zuerst: Du kannst in einem der vielen natürlichen Pools schwimmen gehen!

Übernachten kannst du in deinem Van oder in einem Zelt. Wir empfehlen die Wangi Falls, das Buley Rockhole und die Florence Falls. Beachte allerdings, dass Übernachtungen kostenpflichtig sind. Wenn du keine Lust hast, für Übernachtungen zu zahlen, kannst du durch den Bush zum Walker Creek laufen. Allerdings gibt es hier weder Duschen, noch fließendes Wasser und lediglich Plumsklos.

Apropos Wangi Falls: Hier kann man essen, einen Kaffee trinken, Souvenirs kaufen und den Aboriginal Art Shop besuchen. Außerdem gibt es ein Telefon. Die Leute, die hier arbeiten sind sehr hilfsbereit und geben gerne Auskunft über die Umgebung.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, den Park aus der Luft zu bestaunen. Mit dem Helikopter geht es in die Höhe. Von hier hat man atemberaubende Ausblicke auf die Wasserfälle. Die Helikopterflüge starten am Litchfield Cave – 4 Kilometer von den Wangi Falls entfernt.

Wer es sportlicher mag: Es gibt eine Wanderung durch den Busch. Der sogenannte „Tabletop Track“ ist ein 39 Kilometer langer Rundweg, der die Wangi Falls, den Greenant Creek, die Florence Falls und den Walker Creek miteinander verbindet. Was du brauchst: Kondition, viel Wasser, gute Schuhe und Sonnenschutz. Wir empfehlen, von den Wangi Falls zu den Florence Falls zu laufen. Dieses Stück ist sehr schön und am Ende kann man sich im Pool der Florence Falls erfrischen.

Praktische Informationen

Eintritt

Der Eintritt ist kostenlos

Klima

Beste Wetterbedingungen: Von April bis September. Vermeide die Regensaison (von November bis Februar). In dieser Zeit kann es Überflutungen und Straßensperrungen geben.

Camping

Im Nationalpark gibt es kostenpflichtige Campingplätze: Wangi Falls, Buley Rockhole und Florence Falls

Camper mieten

Die Preise für Camper kannst du auf der folgenden Seite miteinander vergleichen: Motorhome Republic

Tipps

Vermeide die Wochenenden, da es hier ziemlich voll werden kann, vor allem an den Badestellen. Mach dich früh auf den Weg, wandere am Morgen und erfrische dich nachmittags in einem der Pools. Moskitospray und Sonnencreme sollte auf jeden Fall ins Gepäck.

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Überarbeitet am 13.12.19. Erstmalig veröffentlicht am 18.07.2018.

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