Auf dem Weg nach Esperance oder zur Weinregion Margaret River ist ein Stopp in Albany ein Muss! In dieser kleinen geschichtsträchtigen Hafenstadt kannst du dir ein paar Tage Zeit nehmen, um die von Walen und Delfinen frequentierte Küste, die wunderschöne Altstadt und die Museen zu erkunden.

Albany, ein ehemaliger Walfanghafen

In Albany gründeten die Engländer im Jahre 1826 die erste Kolonie Westaustraliens, zwei Jahre vor Perth und Fremantle. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Stadt ein wichtiger Militär- und Handelshafen.

Albany wandte sich dann dem Walfang zu, der von den fünfziger bis achtziger Jahren als die wichtigste Industrie der Stadt galt und zum Zeitpunkt seiner Schließung die letzte anglophone Walfangstation in der südlichen Hemisphäre war. Diese Stätte wurde in ein weltweit einzigartiges Museum umgebaut, das man heute besuchen kann. Du kannst in ein vollständig restauriertes Walfangboot einteigen und mehr über diese herrlichen Säugetiere erfahren. der Museumsbesuch dauert etwa 3 Stunden und kostet 29 $ pro Person. Glücklicherweise werden Wale heutzutage nicht mehr von Harpunen, sondern von Touristen getroffen!

Während der Migrationssaison von Juni bis Oktober kannst du die Buckelwale, bei einer Bootstour oder direkt von der Küste aus, in ihrer natürlichen Umgebung tauchen und springen sehen. Ein magisches Erlebnis, das eine hohe Anzahl von Besuchern in die Region zieht. Die Wirtschaft von Albany und seinen 33.000 Einwohnern basiert heute auf Tourismus und Fischerei.

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Sehenswürdigkeiten

Historische Stätte

Die alte Geschichte (in Relation zu dem jungen Land Australien) mit den vielen historischen Gebäuden verleiht der Stadt einen gewissen Charme. Schau dir das Rathaus, die St. John’s Church, der Old Farm Strawberry Hill und das alte Postamt an. Bei einem Besuch in der Innenstadt kannst du im familiären Ambiente entspannt die vielen Geschäften durchstöbern. Geh unbedingt auch zum Bauernmarkt am Samstagmorgen und kaufe Obst-, Gemüse- und Handwerksprodukte (Käse, Honig …) direkt von den Bauern. Bist du auf der Suche nach einem Farm Job? Dann frag direkt bei Bauern nach, ob sie noch Unterstützung brauchen …

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Nimm den Picknickkorb in den Arm und gehe in den Anzac Peace Park. Von dort verließen im Jahre 1914 41.000 Männer und Frauen Australien, um im Ersten Weltkrieg an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Das National Anzac Center verfolgt diese Geschichte. Dieses erst kürzlich eröffnete Museum hat mehrere Auszeichnungen für seine Originalität erhalten. Für 24 Dollar erlebst du ein einzigartiges interaktives Erlebnis, das dich in die Lage von 32 jungen australischen Soldaten oder Krankenschwestern versetzt.

Durch Audios und Videos wirst du die Reise dieser Soldaten von der Abreise aus Australien bis zu den Bombenfeldern und der eventuellen Rückkehr erneut erleben können. Eine interessante Hommage an die Geschichte.

Von der Princess Royal Fortress aus, einer der ersten Festungen australischer Verteidigung aus dem Jahr 1893, hast du eine herrliche Sicht auf die Bucht und siehst traditionelle Geschütze.

Nach einem anstrengenden Tag in Geschichte und Kultur ist Zeit für einen Drink. Wir empfehlen die Terrasse eines Bar-Restaurants im Industriestil namens „Due South“. Dieses befindet sich neben dem Anzac Peace Park an den Hafenanlegestellen. Danach kannst du dich auf die Wiese vor der „Brig Amity“ setzen und den Sonnenuntergang anschauen. Die Brig Amity ist die Nachbildung eines der ersten Schiffe, das in Westaustralien ankam. Man kann das ganze Schiff von den Schlafkammern bis zum Laderaum besichtigen. Vergiss dabei nicht, ein Foto am Ruder zu machen!

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Spaziergänge

Vom Stadtzentrum kannst du zum traumhaftschönen Middleton Beach laufen. Die Aussicht auf die Küste ist wunderschön und während der Migrationssaison wirst du sicherlich wandernde Buckelwale sehen. Am Middleton Beach gehst du in türkisfarbenem Wasser baden. Der Strand ist sogar durch ein Hai-Netz geschützt (Willkommen in Australien!). Organisier doch einen Grillabend mit Freunden am weißen Sandstrand unter Pinienbäumen. Der Strand von Emu Point, etwas weiter, ist auch wunderschön.

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Bars & Restaurants

Du findest Restaurants für jeden Geschmack und Geldbeutel! Für das kleine Budget, empfehlen wir die Falafel und Knoblauchbrot von Istanbul Kebab. Einheimische, die dort den ganzen Tag ein- und auskehren, haben längst rausgefunden, dass das Essen trotz der unfreundlichen Fassade ausgezeichnet ist. Den Abend kannst du dann in einer Bar in der Innenstadt ausklingen lassen. Unsere Favoriten sind 6th Degree und White Star, wo es Live-Konzerte an Wochentagen und Wochenenden gibt. Wenn du tanzen gehen möchtest, geh ins Studio 146. Dort gibt es Retro Deko und Musik der 80er Jahre. Auch wenn das nicht der schickste Club Australiens ist, versprechen wir dir ein paar Lacher und eine Rückkehr in die Vergangenheit!

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Finde einen Job in Albany

In Albany wirst du sicherlich viele andere Backpacker treffen, die sich von den Farmen in der Umgebung (Trauben, Erdbeeren, Oliven, Nektarinen …) einen Job für deren zweites Visum erhoffen. Übrigens läuft die Hotelbranche dort auch sehr gut.

Die Umgebung von Albany

Wenn du ein Auto hast, erkunde auch die Umgebung von Albany, wo es einige Strände und Wanderwege gibt. Südlich der Stadt empfehlen wir die Naturschauplätze im Nationalpark Torndirrup. Entdecke die Natural Bridge, eine vom Meer gebildete Granitformation die an eine riesige Steinbrücke erinnert. Gleich daneben haben kräftige Wellen einen Tunnel von etwa 25 m ins Granit gegraben. Dort ist es sehr touristisch, daher geht man am besten früh morgens oder am späten Nachmittag hin. Mit einer Drone kannst du dort richtig gute Aufnahmen machen.

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Dann gibt es einen Szenenwechsel nach East Albany und Two People’s Bay National Park. Der Eintritt kostet AUD 10 pro Fahrzeug und ermöglicht den Zugang zu vielen schönen und nicht überfüllten Stränden. Geh auf jeden Fall zu Little Beach. Eine idyllische Bucht mit feinem Sand und klarem Wasser, ideal für ein Nickerchen nach all diesen Besichtigungen. Wenn du dann immer noch motiviert bist, kannst du den wunderschönen Peak Head Walk Trail machen, eine Wanderung von etwa 2 Stunden mit herrlichem Blick auf den Nationalpark und das Meer. Der Trail ist besonders schön im Frühling, wenn der Park mit Wildblumen bedeckt ist.

Beende den Tag mit einem spektakulären Sonnenuntergang bei Wind Farm, dem Windpark. Genieße die Aussicht und lasse all deine Abenteuer Revue passieren.

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Praktische Informationen

Jahreszeiten

In Albany kannst du alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben. Die Stadt gehört nämlich zur „Regenbogenküste“, die ihren Namen dem wechselhaften Wetter verdankt. Albany ist am schönsten im Sommer, wenn dort angenehme gemäßigte Temperaturen herrschen. Im Winter ist Regen und Grauwetter angesagt, aber es gibt auch ab und zu einen schönen klaren Himmel. Kurz gesagt, ein ziemlich unvorhersehbares Wetter..

Anfahrt

Albany ist 400 km von Perth, 480 km von Esperance und 360 km von Margaret River entfernt und einfach von der Autobahn aus erreichbar. Der Transwa Bus ist auch eine Option. Du kannst auch die Angebote verschiedener Mietwagenanbieter bei MotorhomeRepublic vergleichen.

Hostels

Dort gibt es einige Unterkünfte, aber der erste Preise geht an 1849 Backpackers. In diesem farbenfrohen Hostel in einem ehemaligen Schlachthof herrscht eine einzigartige Atmosphäre! Man wird dort als Familienmitglied begrüßt und die kostenlosen Frühstückspfannkuchen sind nicht von dieser Welt!

Überarbeitet am 24.01.2020. Erstmalig veröffentlicht am 27.01.2019.

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