Splendour in the Grass ist eines der größten und berühmtesten Festivals in Australien. Jedes Jahr findet es im Winter in der Nähe von Byron Bay statt mit bis zu 30.000 Besuchern. Die Tickets sind meist in wenigen Stunden ausverkauft und nicht gerade günstig. Umso schöner ist es, wenn man die Chance bekommt nicht nur Gratis auf das Festival zu kommen, sondern auch noch etwas Geld dabei zu verdienen. Marlene eine junge Backpackerin, erzählt, wie es dazu kam…

Bar Work auf dem größten Festival in Australien

Auf das Jobangebot bin ich über Gummtree gestoßen. Eigentlich wollte ich das Festival besuchen, aber da die Karten sehr teuer sind und innerhalb weniger Stunden ausverkauft sind, kam mir die Idee, dass es bestimmt möglich ist dort zu arbeiten. Auf der offiziellen Splendour in the Grass Webseite fand ich dann den entscheidenden Hinweis und bewarb mich direkt bei der Festivalorganisation.

Tag 1: Campen und Arbeiten bei Splendour in the Grass

Den Mitarbeitern des Splendour in the Grass Festival wurde die Möglichkeit gegeben auf dem Gelände zu Campen. Also zog ich um 6:30 am Donnerstag morgen mit Isomatte, Schlafsack und Zelt los zum Flughafen. Dank Stau in Sydney verpasste ich den Flug und wurde auf die nächste Maschine nach Byron Bay gebucht. Doch aufgrund starker Gewitter und Regenfälle konnte die Maschine nicht landen und wurde über die Gold Coast umgeleitet. Mit Sorge dachte ich bereits an das Campen.

Bei strömenden Regen und mit 5 Stunden Verspätung kam ich bei dem Staff Camp an und bereute schnell mir in Sydney keine ordentlichen Gummistiefel besorgt zu haben. Ich versank mit meinen Turnschuhen knöcheltief im Matsch. Dank der Hilfe von zwei jungen Männern bekam ich mein Zelt nach einigen Startschwierigkeiten aufgebaut und dann begann auch schon meine Schicht um 17 Uhr am Donnerstag Abend zum Soft Opening..

Schicht im Karaoke-Zelt

Ich bekam die Schichten im Karaoke Zelt. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich darüber freuen oder eher weinen sollte. Im Karaoke Zelt angekommen, lernte ich die Manager und meine Mitarbeiter kennen. Die Arbeit ist locker und man hat Zeit zum Quatschen. Meine Mitarbeiter waren was das Schuhwerk angeht besser ausgerüstet, denn langsam bekam ich in meinen nassen Turnschuhen kalte Füße. In der Pause rannte ich über das Festivalgelände und hatte Glück ein paar Gummistiefel zu ergattern. Meine hatten Leopardenmuster und ich habe 59 AUD gezahlt. Zu diesem Zeitpunkt waren mir Preis und Farbe allerdings egal, Hauptsache trockene Füße für die nächsten 4 Tage.

Tag 2

Meine Schichten waren entweder tagsüber von 10 bis 17 Uhr oder Nachts von 17 bis max. 2 Uhr morgens. Ich bekam 25-30 AUD per Stunde. Den Rest des Tages hatte ich Zeit mir das Festival anzusehen. Am 1. Tag bin ich nach meiner Schicht todmüde in mein Zelt gefallen und war überrascht wie gut ich darin schlafen konnte.

Um 10 Uhr morgens begann also meine nächste Schicht im Karaoke Zelt. Die Duschen und Toiletten für die Mitarbeiter waren einfache Container, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.

Um 17 Uhr endete meine Schicht und ich konnte es kaum erwarten die Bands zu sehen. Ich schloss mich meinen Mitarbeitern an und sah Everything, Everything, Peking Duck, Of Monsters and Man und zum Schluss Mark Ronson mit dem Megahit Uptown Funk. Alle sangen mit. Ich war überwältigt von der Stimmung, nur der Matsch nervt ein wenig, aber irgendwie gehört guter Matsch ja auch zu einem Festival dazu.

Tag 3

Das beste Lineup am Samstag Abend war Florence and the Maschine. Leider musste ich arbeiten, aber man kann ja nicht alles haben. Dafür hatte ich tagsüber frei und mischte mich unter die Festivalbesucher. Zufällig landete ich bei der Rockband den Dune Rats und machte einige lustige Bekanntschaften. Am Ende saß ich auf den Schultern eines Fremden und feuerte die Band an.

Um 17 :30 Uhr begann meine nächste Schicht, die bis 2 Uhr morgens ging. Todmüde fiel ich ins Zelt und bemühte mich den Matsch schön draußen zu lassen.

Tag 4

An diesem Tag arbeitete ich an der Bar Nord. Als ich dort ankam, stellte sich heraus, dass ich von meinem Arbeitsplatz einen wunderbaren Blick auf die Hauptbühne hatte und alle Bands sehen konnte. Endlich hatte es auch aufgehört zu regnen und der Himmel war strahlend blau. Um 11 Uhr kamen die ersten Besucher an die Bar. Es wurde recht warm und wir kamen kaum mit dem Kühlen der Getränke hinterher.

17 Uhr endlich Feierabend! Ich sah mir Xavier Rudd, meine Lieblings Hippy Band, an, danach brachte Royal Blood die Haupttribüne zum Beben und zum Abschluss Blur. Um kurz vor 12 war der Spaß vorbei und ich marschierte ein letztes mal durch den Matsch zu meinem Zelt.

Vielen Dank Splendour in the Grass, es war mir eine Ehre und ich würde nächstes Jahr sofort wieder hier arbeiten!.

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